Nicht fummeln Liebling !

Inhalt

  1. Filmdaten und Filmplakat
  2. Preise und Auszeichnungen
  3. Handlung mit Fotos
  4. Original Kino-Trailer
  5. Besetzung (Schauspieler, Darsteller)
  6. Stab (Filmcrew)
  7. Cineastische Erfolge
  8. Gesellschaftliche Bedeutung
  9. Pressefotos und Standfotos
  10. Digitale Restaurierung 2018 und Doppel-DVD
  11. Pressestimmen und Kritiken
  12. Weitere Filmbewertungen mit Filmausschnitten (Minitrailer)

Filmdaten und Filmplakat

Dreharbeiten: Sommer 1969

Drehorte: München und Umgebung

Kino-Premiere: 9. Januar 1970, Theater am Rudolfplatz in Köln

Film-Länge: 87 Minuten

Filmgenre: Deutsche Polizisten-Komödie mit Appell an die 68er-Bewegung zur Gewaltfreiheit

Filmstil: » Neue Münchner Gruppe

Filmverleih: Paramount

Violett, künstlerisch geschwungen gerahmtes Filmplakat/Kinoplakat von „Nicht fummeln Liebling !“ mit Gila von Weitershausen nackt am Boden sitzend und bei einer durchsichtigen, hohen, märchenhaften Glasflasche den großen Deckel festhaltend, in der sich ein Schwarzweiß-Foto von Werner Enke sitzend befindet, nachfolgende Beschriftung steht auf dem Plakat: Paramount zeigt Werner Enke, Gila von Weitershausen, Henry van Lyck, Benno Hoffmann, Elke Hart, Jean Launay, Otto Sander und als Gäste Karl Schönböck, Erica Beer, Kamera: Hubs Hagen, Nikolaus Schilling, Produktion: Cinenova, Regie: May Spils
Filmplakat/Kinoplakat von „Nicht fummeln Liebling !“

Preise und Auszeichnungen

Für ihren zweiten großen Kinofilm erhalten May Spils und Werner Enke am 28. Januar 1970 im Kino Cinema Paris in Berlin den Ernst-Lubitsch-Preis als beste deutschsprachige Film-Komödie.

Bei der Verleihung vom Ernst-Lubitsch-Preis am 28. Januar 1970 im Cinema Paris in Berlin für den Film "Nicht fummeln, Liebling !" überreichen May Spils und Ulrich Schamoni (Laudator) zusammen Werner Enke die berühmte Pan-Bronzefigur mit Flöte
Verleihung vom Ernst-Lubitsch-Preis am 28. Januar 1970 im Kino „Cinema Paris“ in Berlin durch Laudator Ulrich Schamoni (ein seinerzeit bekannter Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler) an May Spils und Werner Enke für ihren Kinofilm „Nicht fummeln, Liebling !“

Den Ernst-Lubitsch-Preis zu Ehren des großen deutschen Regisseurs und Schauspielers Ernst Lubitsch (1892 – 1947) gibt es seit 1958.

Verliehen wird der Preis Jahr für Jahr vom Club der Filmjournalisten Berlin e.V. an einen Filmemacher für die beste deutschsprachige Film-Komödie.

Handlung mit Fotos

Charly, ein Schwabinger Spinner-Typ mit skurrilem Charme möchte den Tag lieber ruhig angehen. Einzig die Angst, frühzeitig seine Haarpracht zu verlieren, treibt ihn ernsthaft um.

Als er bei seiner Freundin zu Hause rausfliegt, findet er Unterschlupf bei seinem Freund Harry. Charly ist gegen alles. Er protestiert gegen alles. Auch gegen den Protest.

Charly (Werner Enke) fliegt bei seiner Freundin (Elke Hart) raus
Charly (Werner Enke) fliegt bei seiner Freundin (Elke Hart) raus
Charly auf dem Weg in Schwabing zu seinem Freund Harry
Charly auf dem Weg in Schwabing zu seinem Freund Harry

Profi-Fummler Harry (Henry van Lyck) lebt in einer Art Kommune von potentiellen „Kaufhauszündlern“ und Revoluzzern.

Sie planen einen Kaufhausbrand in München, der auf dem Klo des Kaufhauses seinen Anfang nehmen soll, um, wie sie sagen, ein politisches und ideologisches Fanal zu setzen.

Vitalbolzen Harry (Henry van Lyck) versucht Charly (Werner Enke) zu motivieren
„Protest Junge, Protest !“, Vitalbolzen Harry (Henry van Lyck) versucht Charly (Werner Enke) zu motivieren, bei ihnen mitzumachen
Revoluzzer Otto (Otto Sander) mit Reni Tenz (Ingrid Stahl) und ihr "sehr stark vereinfachtes" Kaufhaus-Übungsmodell mit Klos und Treppen
Revoluzzer Otto (Otto Sander) mit Reni Tenz (Ingrid Stahl) und ihr „sehr stark vereinfachtes“ Kaufhaus-Übungsmodell

Ihre pseudophilosophische Begründung, warum ausgerechnet das Kaufhaus-Klo brennen muss, soll politisch sein und lautet (so Otto Sander im Film):

„Das Kaufhaus ist DER Umschlagplatz der heutigen Konsumgesellschaft. Das Kernstück des Kaufhauses ist das Klo als letzte Zuflucht des spätkapitalistischen Menschen. Hier wird alles, was vorher gekauft und gefressen wird sozusagen zum zweiten mal umgeschlagen.“

Bei einer Zündelprobe im Moor mit einem provisorischen Kaufhaus-Modell ist Charly eher dranglos mit von der Partie.

Doch das Treiben der Revoluzzer-Bande bleibt nicht unbemerkt: Charly wird zusammen mit Revoluzzer Lux von der Polizei dingfest gemacht und in eine Zelle einer Münchner Polizeiwache gesteckt.

Zündelprobe aufs Exempel im Moor: Charly, Henry, Revoluzzer Otto, Kohlenhändler Lux, Reni Tenz und zwei Freundinnen probieren an einem Kaufhaus-Modell den Klo-Brand
Zündelprobe aufs Exempel mit einem Kaufhaus-Modell im Moor
Charly wird dingfest gemacht und bei seiner Verhaftung in einen VW Käfer Polizeiwagen gebracht
Charly wird von der Polizei und einem Jäger dingfest gemacht

Dort lernen sie in der Gefängniszelle den schweren Bunken Öl (Benno Hoffmann) kennen, der durch Charlys lockere Plaudereien Wind von dem geplanten Kaufhaus-Coup kriegt.

Visitenkarte im Film von Herbert Öl - Schule für Allgemeines Wissen - 8 München 2 - Fassdaubenweg 12
Öls Visitenkarte
Lustige Karikatur-Zeichnung von Herbert Öl
Später mal von Charly gezeichnete Karikatur von Öl

Profi-Knacker Öl beschließt daraufhin auszubrechen und fragt die beiden, ob sie mitkommen.

Der schwere Bunke Öl alias Benno Hoffmann liegt auf seiner Zellenpritsche mit Zigarre
Der schwere Bunke Öl (Benno Hoffmann)
Benno Hoffmann und Werner Enke nebeneinander stehend im Spielfilm "Nicht fummeln, Liebling !"
Charly gibt sich vor Öl als gewiefter Ganove aus

Doch Charly befreit sich lieber später gewaltlos aus seiner Zelle, indem er den Zellenwärter überzeugt, dass jeder das Zeug zum Bestseller-Autor hätte.

Eingelullt von Charly und kühnen Träumen vom großen Schriftsteller-Erfolg nimmt der Wärter Charlys Platz auf der Zellenpritsche ein, weil man nur dort richtig „denken“ kann.

Werner Enke als Häftling im Gefängnis, dem der Wärter Johannes Buzalski das rumpennen verbietet
Nicht mal im Knast hat Charly seine Ruhe, denn der Wärter (Johannes Buzalski) nervt ihn: Sie dürfen hier nicht rumpennen !
Charly schafft einen Rollentausch und überredet den Wärter, sich auf die Knastpritsche zu legen, um über sein künftiges literarisches Erfolgswerk nachzudenken
Da hilft nur ein Rollentausch: Charly kann den Wärter zum Denken im Liegen, der größten Kunst überhaupt, überreden

Dabei schläft der Wärter ein. Charly kann ihm seine Polizeiuniform abluchsen und damit schließlich aus der Polizeiwache entkommen.

Wieder im Freien und von Polizisten verfolgt, kann er flüchten dank Christine (Gila von Weitershausen), einer flotten Schwabinger Studentin, die gerade im offenen Cabrio vorbeifährt.

Charly gelingt die Flucht dank Christine (Gila von Weitershausen), die zufällig in ihrem Cabrio, einem Alfa Romeo Spider MK1, des Weges kommt
Charly gelingt die Flucht dank Christine (Gila von Weitershausen)
Charly (Werner Enke) als Polizist verkleidet mit Christine (Gila von Weitershausen) auf einem Fahrrad
Christine und Charly

Unverhofft erlebt Charly mit Christine, die spontan Gefallen an ihm findet, einen romantisch-poetischen Nachmittag in und um München.

Nach seinem Ausflug mit Christine versteckt sich Charly unbemerkt vor Ladenschluß in der Bade- und Campingabteilung eines Münchner Kaufhauses.

Sein Auftrag: er soll kurz nach Mitternacht Harrys Revoluzzer-Truppe und Öl mit einem Kumpanen ins Kaufhaus lassen, um ihren Coup zu landen.

Generalstabsmäßige Besprechung im Kaufhaus mit Öl (Benno Hoffmann), Kasimir (Kasimir Esser), Charly (Werner Enke), Reni Tenz (Ingrid Stahl) und Revoluzzer Otto (Otto Sander)
Generalstabsmäßige Besprechung im Kaufhaus mit Öl und seinem „Assi“ (Kasimir Esser), Martin, Reni Tenz und Revoluzzer Otto
Revoluzzer Otto (Otto Sander) und Reni Tenz (Ingrid Stahl) geben Charly (Werner Enke) und Lux (Jean Launay) letzte Anweisungen vor Ladenschluß
Revoluzzer Otto gibt Charly, Lux (Jean Launay) und Reni Tenz letzte Instruktionen kurz vor Ladenschluß im Kaufhaus

Doch bevor es so weit ist, hat Charly erst mal Christine eingeladen, ihm nach Ladenschluß als „Nachtwächter“ Gesellschaft zu leisten.

Ausgelassen vertreiben sich die beiden die Zeit in der menschenleeren Modeabteilung, kommen sich näher und verbringen schließlich ein romantisches Schäferstündchen in der Campingabteilung.

Bei einer Klamotten-Anprobe in der Modeabteilung erklärt Charly (Werner Enke) Christine (Gila von Weitershausen) die selbst gemalten Punkte auf seinem Oberkörper
Bei einer Klamotten-Anprobe in der Modeabteilung erklärt Charly Christine die selbst gemalten Punkte auf seinem Oberkörper
Charly und Christine in der Campingabteilung bei der Erkundung von erogenen Zonen zum "Fummeln" nach „Knolles Lustfibel“
Charly und Christine in der Campingabteilung bei der Erkundung von erogenen Zonen zum „Fummeln“ nach „Knolles Lustfibel“

So vergessen sie Raum und Zeit und Charly verschwitzt seinen Auftrag, die längst draußen wartende, bunt zusammengewürfelte Truppe aus Revoluzzern und Langfingern ins Kaufhaus reinzulassen.

Da greift der ausgebuffte Ganove Öl in das Geschehen ein und die Sache nimmt plötzlich einen gefährlichen Lauf.

Zu guter Letzt endet alles glimpflich, ohne dass das Kaufhaus größeren Schaden nimmt wie von den Münchner Revoluzzern beabsichtigt. Und Charly resümiert: „Der alte Schwung ist hin“.

Original Kino-Trailer

Der Kino-Trailer zu Nicht fummeln Liebling! kann im 4:3-Format bei Youtube aufgerufen werden:

Besetzung (Schauspieler, Darsteller)

Charly: Werner Enke

Christine: Gila von Weitershausen

Harry: Henry van Lyck

Herbert Öl: Benno Hoffmann

Charlys Freundin: Elke Hart

Revoluzzer Otto: Otto Sander

Lux (Kohlenhändler): Jean Launay

Reni Tenz: Ingrid Stahl

Polizeiausbilder Müller: Hans Fries

Regisseur (Bavaria Atelier): Manfred Rudolph

Klaus-Peter Pumm (Tennisspieler): Michael Cromer

Gefängniswärter Bumski: Johannes Buzalski

Kasimir (Wurstdieb): Kasimir Esser

Starlets: Iris Gras, Sabine A. Wengen

Schauspieler (Bavaria Atelier): Karl Schönböck

Schauspielerin (Bavaria Atelier): Erica Beer

Pressefoto von Dreharbeiten für den Spielfilm „Nicht fummeln, Liebling !“ mit Regisseurin May Spils in der Hocke sitzend hinter Schauspielerin Gila von Weitershausen im Bikini und Schauspieler Werner Enke in der Badehose, beide im Schneidersitz am Boden sitzend
Pressefoto für „Nicht fummeln Liebling !“ mit May Spils (Regie) und den beiden Hauptdarstellern Gila von Weitershausen und Werner Enke

Stab (Filmcrew)

Regie: May Spils

Buch: Werner Enke (Peter Schlieper)

Film-Drehbuch: May Spils, Werner Enke

Kamera: Hubs Hagen, Nikolaus Schilling

Regieassistenz: Helmut Reininger

Musik: Kristian Schultze

Ton: Clemens Brendel

Schnitt: Ulrike Froehner

Skript: Christine Willschrei

Bühne: S. Treml

Maske: Gerda Bublitz

Standfotos: Gerold Jung

Presse: Heinz Riedel

Aufnahmeleitung: Manfred von Berg

Produktionsleitung: Bodo E. Schwope

Herstellungsleitung: Hans Fries

Produktion: Cinenova Film

Verleih: Paramount

Cineastische Erfolge

Die Polizisten-Komödie Nicht fummeln Liebling! war 1970 der zweite Kino-Spielfilm vom Erfolgsduo Spils & Enke nach dem preisgekrönten Millionenerfolg » Zur Sache Schätzchen von 1968.

Zusammen mit Ein toller Käfer aus der Walt-Disney-Produktion war Nicht fummeln Liebling! der erfolgreichste Kino-Film 1970 aller in- und ausländischen Produktionen in der alten Bundesrepublik Deutschland und bereicherte erneut den Neuen Deutschen Film.

Darüber hinaus erhielt Nicht fummeln Liebling! 1970 die hervorragende Indexzahl 1,4 bei der Filmfachzeitzeitschrift Filmecho/Filmwoche. Die beste, nicht erreichbare, Indexzahl war 1,0.


Erklärung der Indexzahl

Die Indexzahl war Bestandteil einer Kino-Bestenliste, die vom Filmecho durch die monatliche Befragung von 1.100 Kinos in der alten Bundesrepublik seit 1952 erstellt wurde.

Teilnehmende Kino-Betreiber erhielten einmal im Monat eine Postkarte, auf der sie zunächst die Größe der Stadt ankreuzten, in der sich ihr Kino befindet (Kleinstadt, Mittelstadt, Großstadt).

Nach Angabe der Sitzplätze ihres Kinos konnten die Kino-Betreiber dann in einer Liste der aktuell angebotenen Kinofilme Noten vergeben.

Bewertet werden konnten die Bereiche „Geschäft“, „Presse“ und „Publikum“ mit Noten von 1 (ausgezeichnet) bis 7 (sehr schlecht).

Aus den Durchschnittswerten errechnete Filmecho dann die Indexzahlen, die viele Jahrzehnte lang die wichtigste Rückmeldung für die Filmwirtschaft zum Erfolg eines Filmes waren.

Trailer-Titelbild der deutschen Polizisten-Komödie "Nicht fummeln Liebling !"
Trailer-Titelbild zur Polizisten-Komödie „Nicht fummeln Liebling !“

Gesellschaftliche Bedeutung

Die Film-Komödie Nicht fummeln Liebling! nimmt Bezug auf die Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968 in Frankfurt am Main durch eine radikalisierte, gewaltbereite Randgruppe der 68er-Bewegung.

Wie man sich denken kann, fanden es die neomarxistischen, auf Krawall eingestellten Akteure der Kaufhaus-Brandstiftungen seinerzeit gar nicht lustig, wie sie in Nicht fummeln Liebling! auf die Schippe genommen wurden.

Denn der im Film bunt zusammengewürfelte Haufen junger Münchner Multidilettanten hatte sich unverkennbar die Frankfurter Akteure zum Vorbild genommen und ahmte diese ohne erwartbaren Ernst nach.

Dabei meinten die Frankfurter Akteure von bitterer Entschlossenheit getrieben, sie müssten die von ihnen als rein kapitalistisch und imperialistisch wahrgenommene Welt mit Gewalt verändern.

So konnten die gewaltbereiten Akteure noch weniger darüber begeistert sein, dass die sie in Frage stellende Film-Komödie auch noch ein Erfolg an den westdeutschen Kinokassen war und „kapitalistisches Geld“ einspielte.

Nicht fummeln Liebling! kann also als hochpolitischer Film verstanden werden in den aufgeregten Zeiten der Pariser Studentenproteste im Mai 1968 und deren westdeutschen Ableger, dem Prager Frühling im August 1968, und dem seinerzeit noch immer andauernden Vietnamkrieg.

Hochpolitisch deshalb, weil der Film am Brennpunkt seiner Zeit den gewaltlosen Protest und eine friedliche Revolution nach dem Motto „Make love, not war“ favorisiert:

Statt dumpfer Gewalt lieber mit Spott und scharfer Kritik eine verkrustete, autoritäre, bürgerlich-spiessige Welt in Frage stellen und eine ausgewogene Risikovermeidung leben:

D.h. hier und da etwas anarchistischen Sand ins Getriebe der Bürokratie streuen und dabei das Leben träumerisch mit nicht zu großem Arbeitseinsatz genießen.

Für die radikalisierten, gewaltbereiten Randgruppen in der 68er-Bewegung mag durch Nicht fummeln Liebling! der Geruch einer Palastrevolution in den eigenen Reihen in der Luft gelegen haben.

Beurteilt man die Film-Komödie Nicht fummeln Liebling! heute nur nach Enkes Wortschöpfungen, frechen Sprüchen und pseudophilosophischen Weisheiten, kann man ihr schwerlich gerecht werden.

Pressefotos und Standfotos

Im folgenden einige Pressefotos und Standfotos von Nicht fummeln Liebling!:

Regisseurin May Spils mit Drehbuch und die Schauspieler Benno Hoffmann und Werner Enke bei einer Drehbesprechung für die Szene in der Gefängniszelle vom Spielfilm Nicht fummeln, Liebling !
Drehbesprechung zur Gefängnis-Szene mit Regisseurin May Spils und den Schauspielern Benno Hoffmann und Werner Enke
Gila von Weitershausen im Cabrio sitzend mit schwarzem Hut
Standfoto von Gila von Weitershausen
Standfoto von Gila von Weitershausen und Werner Enke beim Spaziergang an einem Kornfeld bei Dreharbeiten für den Film "Nicht fummeln, Liebling !"
Standfoto Werner Enke und Gila von Weitershausen
Pressefoto von Werner Enke in gestreifter Badehose und Gila von Weitershausen mit weißem Bikini, beide voreinander auf den Knien sitzend beim Markieren erogener Körperzonen mit einem Stift für die Szene "Fummeln nach Knolles Lustfibel"
Pressefoto zur Filmszene „Fummeln nach Kolles Lustfibel“
Pressefoto mit Henry van Lyck Werner Enke, Iris Gras und Sabine A. Wengen in einem offenen Cabrio auf dem Land
Pressefoto mit Henry van Lyck und Werner Enke zusammen mit den beiden Starlets im Film, Iris Gras und Sabine A. Wengen
Standfoto der Dreharbeiten zu "Nicht fummeln, Liebling !"mit Regisseurin May Spils mit umgehängter Kamera wie sie die Frisur korrigiert von Schauspieler Werner Enke in Polizeiuniform
Standfoto: Drehpause mit Regisseurin May Spils mit Werner Enke in Polizeiuniform
Regisseurin May Spils mit Kappe steht zwischen Schauspieler Benno Hoffmann und Herstellungsleiter Hans Fries in der Bade- und Campingabteilung vom Hertie-Kaufhaus München
Standfoto: Schauspieler Benno Hoffmann, Regisseurin May Spils, Herstellungsleiter Hans Fries in der Campingabteilung von Hertie

Digitale Restaurierung 2018 und Doppel-DVD

48 Jahre nach der Veröffentlichung fand im Jahr 2018 auch eine digitale Restaurierung des zweiten Kino-Films, Nicht fummeln Liebling!, von Werner Enke und May Spils statt.

Im Rahmen der Digitalisierungsförderung der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin wurde der ganze Film in 2K-Auflösung abgetastet und für HD-Bildschirme in das 16:9-Breitbildformat umgewandelt.

Die daraufhin produzierte Doppel-DVD-Box mit 12-seitigem Booklet bietet auf der Haupt-DVD die Möglichkeit, den Film im klassischen 4:3 oder 16:9 Format abzuspielen.

Auf der zweiten DVD befindet sich umfangreiches Bonus-Material:

  • Original Kino-Trailer

  • Kurzportrait May Spils

  • Dokumentation „Künstler und Revolutionäre im Kleinen Bungalow“

  • Interview mit Werner Enke im SWR

  • Gespräch zum Film im Atomic-Cafe München 2016

  • Song Kennst Du Werner Enke ? der Hamburger Band Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen

In magenta und hellblau gehaltene Vorderseite vom DVD-Cover "Nicht fummeln, Liebling !" - Restaurierte Fassung - Ein Film von May Spils mit Werner Enke & Gila von Weitershausen, Logo vom Ernst-Lubitsch-Preis - die beiden Hauptdarsteller knien voreinander in Badekleidung (Presse-Foto aus der Fummel-Szene im Kaufhaus im Spielfilm)
Violettfarbene Rückseite der DVD "Nicht fummeln, Liebling !" mit Szenenfotos aus dem Film und folgender weißer Beschriftung: Charly ist gegen alles. Er protestiert gegen alles. Auch gegen den Protest. Eine romantische Liebesgeschichte erleben Werner Enke als Schwabinger Spinner-Typ mit skurrilem Charme und Gila von Weitershausen als wohlbehütete Tochter aus gutem Hause in May Spils` Film "Nicht fummeln, Liebling !". In der scheinbar leichten, poetischen Komödie geraten sie zwischen die Fronten des Profifummlers Harry (Henry van Lyck), seiner Revoluzzerfreunde und der Polizei. Da greift der ausgebuffte Ganove Öl (Benno Hoffmann) ein, und die Sache nimmt plötzlich einen gefährlichen Lauf ... Nach "Zur Sache Schätzchen" - Der zweite Kino-Hit des Erfolgs-Duos Spils/Enke, gedreht in München-Schwabing, mit Werner Enke, Gila von Weitershausen, Henry van Lyck, Otto Sander, Benno Hoffmann, Elke Hart, Jean Launay, Karl Schönböck, Erica Beer u.a., Regie May Spils, Drehbuch Werner Enke (Peter Schlieper), Kamera Hubs Hagen, Niklaus Schilling, Musik Kristian Schultze, Produktion Cinenova Film, Doppel-DVD, Laufzeit ca. 87 MIN, Bild: Schwarzweiß (4:3 & 16:9 Remastered), Ton: Mono, Sprache: Deutsch, Extras: Umfangreiches Bonus-Material, 12-seitiges Booklet, Erklärung zu Urheberrecht, Nutzung und Copyright 2018, ISBN Strichcode, Logos von SWR, Indigo, FFA

Pressestimmen und Kritiken

Nachfolgend Pressestimmen und Kritiken zur Polizisten-Filmkomödie Nicht fummeln Liebling!:

Kurier Wien, Peter Hajek, 20.3.1970

„Die Spils/Enke Sprüche aus Zur Sache Schätzchen wurden zum fixen Bestandteil deutschen Sprachgebrauchs. In deutschen Gazetten wird seither an allen passenden und unpassenden Stellen gefummelt, abgeschlafft und zu irgendeiner Sache gebeten. Diesmal beklagt sich Hauptdarsteller Werner Enke über „viel zu viel Aktion“, trägt bisweilen „bollerige“ Hosen und fühlt sich „ausgebufft und abgelascht“, denn: „Der alte Schwung ist hin“. „Ausgebufft und abgelascht“ landete im deutschen Bundestag. Ein SPD-Abgeordneter verwendete die Begriffe in einer Attacke gegen den CSU-Rechtsaußen Franz Josef Strauß.“

Abendzeitung München, Januar 1970, Kurt Habernoll

„Zwei Jahren haben sich May Spils und Werner Enke vernünftigerweise Zeit gelassen, ehe sie ihr Opus zwei ins Kino brachten. Der neue Film ist kein „zweiter Aufguss“, sondern eine Fortsetzung von „Schätzchen“ mit ähnlichen Mitteln.“ Die Polizei ist dabei wieder eine bevorzugte Zielscheibe für Werner Enkes Spottlust. Dieser prächtige Muffelkomiker, der seinen Zustand als „ausgebufft“ und „abgelascht“ bezeichnet, und nicht müde wird zu betonen „der alte Schwung ist hin“, kann sich mit seinen Improvisations-Kunststückchen, seiner maßlos traurigen, schmerzlich bekümmerten Lustigkeit frei entfalten. Es ist kein Vorwurf, sondern eine Qualitätsbezeichnung, wenn man konstatiert: Enke kann nur Enke spielen: ein Typ wie es ihn so nur einmal gibt.“

Münchner Merkur, Januar 1970

„May Spils – nach ihrem erfolgreichem „Schätzchen“ jetzt diesem „Liebling“ freien Spielraum lassend – führt mit einer liebenswert-lässigen Unbekümmertheit Regie, die allein schon einiges an Heiterkeit garantiert. Sie erzählt keine Bildgeschichte, läßt aber auch nicht unkontrolliert herumfummeln. Sie fängt groteske Zufälligkeiten ein; belustigt sich über kurios empfundene Details bedenkenloser Konsumenten.“

Berliner Zeitung, Januar 1970

„Diese Gammlergroteske hat schon chaplineske Atmosphäre – wimmelt von überraschenden Szenen und Wort-Gags, legt bei Werner Enke ein parodistisches Talent frei. Die Frische des „Schätzchens“ ist erhalten – zusätzlich aber schätzt man, mit wieviel Genauigkeit und System das scheinbar Systemlose gebaut wurde. Dem Paar Spils und Enke als Regisseurin, Darsteller und Autorenteam darf man den Ernst-Lubitsch-Preis nur gönnen.“

Filmmuseum Düsseldorf, 28.6.2012

„Noch schöner, weil versponnener, melancholischer, sogar komischer als Zur Sache Schätzchen. In der Gesellschaft von Kaufhausbrandstiftern und Wurstdieben fasst Werner Enke die Kondition des modernen Mannes in endgültig zeitlose Worte: ‚Der alte Schwung ist hin‘.“

Hannoversche Allgemeine, Januar 1970

„Die junge May Spils hat tatsächlich ihren zweiten Film genauso leicht und beschwingt hingekriegt wie den ersten. Aus dem „Schätzchen“ vor zwei Jahren ist jetzt ein „Liebling“ geworden. Aus der kulleräugigen Uschi Glas wurde eine Gila von Weitershausen mit Rehblick. Entscheidend ist, daß Werner Enke als Hauptdarsteller und Pointen-Erfinder geblieben ist.“

Weitere Filmbewertungen mit Filmausschnitten (Minitrailer)

Weitere Filmbewertungen (Rezensionen) aufgelockert durch Filmausschnitte (Mini-Trailer) der Polizisten-Komödie Nicht fummeln Liebling! gibt`s in folgendem Youtube-Video: