Hau drauf, Kleiner!
Inhalt
- Filmdaten und Filmplakat
- Handlung mit Fotos
- Original Kino-Trailer
- Besetzung (Schauspieler, Darsteller)
- Stab (Filmcrew)
- Original Kino-Aushangfotos
- Cineastische Bewertung & Pressestimmen
Filmdaten und Filmplakat
Dreharbeiten: zwischen 22. Juli und 2. September 1973
Drehorte: München und Umgebung
Kino-Premiere: 25. Januar 1974
Film-Länge: 82 Minuten
Filmgenre: Detektiv-/Bundeswehr-Komödie
Filmverleih: Cinema International Corporation (CIC)
Handlung mit Fotos
Der Bundeswehr-Gefreite Charly (Werner Enke) weigert sich bei einer gefechtsmäßigen Truppen-Übung im Isar-Kanal in München sein Gewehr auf einen Menschen zu richten.
Das treibt den kommandierenden Feldwebel zur Raserei. Doch Charly ist erklärter Pazifist. Er hat keine Lust mehr zum Krieg spielen und wirft seine Waffe in die Isar. Befehlsverweigerung!
Charly haut lieber ab vom Militär und vor dem akustischen Terror des Feldwebels. Und so ist Lebenskünstler Charly fortan auf der Flucht und getrieben von der Bundeswehr.
Er hat sich als überzeugter Arbeitsverweigerer seine eigene kleine, private Welt in einem beschaulichen Hinterhof in München eingerichtet.
Wie der griechische Philosoph Diogenes oder Huckleberry Finn in Mark Twains “Die Abenteuer des Tom Sawyer” lebt er zurückgezogen in einer großen Holz-Tonne, die jemand dort abgestellt hat.
Charly möchte den Tag lieber ruhig angehen. Einzig die Angst, frühzeitig alt zu werden und ganz allmählich seine Haarpracht zu verlieren, treibt ihn ernsthaft um.
Von seinem vitalen Freund Henry (Henry van Lyck) zum Geldverdienen angetrieben begibt er sich auf eine Vertreter-Tour für ein „absolut sicheres“ Haarwuchsmittel.
Dabei lernt er einen dubiosen Wurstbrater (Johannes Buzalski) kennen, der nebenbei eine Detektei betreibt. Charly und Henry sollen für ihn als Detektive einen undurchsichtigen Typen beschatten.
Charly recherchiert verdeckt in der Wohnung des Verdächtigen, einem gewissen, kaugummikauenden Berthold Nolte (Franz Mosthav), der außerdem ein “Bonbon-Onkel” sein soll.
Bald findet Charly heraus, dass Nolte seine Untermieterin, die Studentin Caroline (Mascha Gonska), durch einen Spezial-Spiegel beobachtet.
Henry und Charly klären Caroline darüber auf, dass ihr Vermieter ein ganz böser Bunke ist und spanner-mäßig schwer was auf dem Kerbholz hat.
Verkleidet mit ziemlich brauchbaren Requisiten vom Wurstbrater und unterstützt von Caroline heften sich Charly und Henry an die Fersen von Nolte.
Die drei Detektive verfolgen den bösen Berthold kreuz und quer durch die Stadt und den Englischen Garten. Doch bei allem um die Ecke lauern bleibt der Bunke weiter undurchsichtig.
Danach will Caroline erst mal nicht zurück in ihr dubioses Zuause und sie begleitet Charly in seine Hinterhof-Idylle.
Dort bahnt sich eine Sommer-Romanze zwischen Caroline und Charly an in dessen Swimming-Pool (ein etwa dreiviertel Meter tiefer und zwei Meter langer Garten-Teich).
Doch die zart geknüpften Bande werden jäh gestört durch die findigen Feldjäger der Bundeswehr.
Die suchen noch immer ihren waffen- und kriegsmüden Fahnenflüchtigen, um ihn schnellstens wieder in eine Uniform zu stecken.
Obwohl Caroline durch eine Scheinschwangerschaft ihr Bestes versucht, greifen die Feldjäger Charly harsch auf und fahren ihn in die Bundeswehrkaserne.
Dort nimmt der Kommando-Major (Hans Fries) beim Verhör Charly erst mal kräftig in die Mangel.
Charly wird verdonnert, in der Kaserne die Friseurstube zu schrubben. Er rächt sich dort als „Frisör vom Fach“ und versaut dem General (Hans Musäus) mit einer „Spezial-Frisur“ die Birne, bevor er aus der Kaserne entkommen kann.
Endlich wieder in Freiheit ruft er Caroline an, die sich in ihrem Zimmer wegen ihrem dubiosen Vermieter gar nicht mehr sicher fühlt.
Und so lädt Charly sie zu sich ein und verbringt eine Liebesnacht mit ihr in seiner Diogenes-Tonne. Nur währt das traute Glück nicht lang: die Feldjäger kommen wieder …
Original Kino-Trailer
Der original Kino-Trailer von Hau drauf, Kleiner! in HD kann bei Youtube aufgerufen werden:
Besetzung (Schauspieler, Darsteller)
Charly: Werner Enke
Henry: Henry van Lyck
Caroline: Mascha Gonska
Bunke Nolte: Franz Mosthav
Frau Nolte: Elfriede Beutner-Schels
Kohlbrecher: Kurt Grundmann
Kommandant (Major): Hans Fries
General: Hans Musäus
Feldwebel Haun: Matthias Hell
Erster Feldjäger: Dietrich Kerky
Zweiter Feldjäger: Heinz Klopp
Detektiv in der Wurstbude: Johannes Buzalski
Haarwasser-Morelli: Ulrich Beiger
Tanzlehrer Frohbenius: Michael Cromer
Stab (Filmcrew)
Regie: May Spils
Drehbuch: Werner Enke (Peter Schlieper)
Kamera: Gernot Roll
Regieassistent: Hans-Jürgen Tögel
Kameraassistent: Rainer Gutjahr
Ton/Mischung: Fetter Lacy
Schnitt: Heidi Genèe
Maske: Gerda Bublitz
Standfotos: Gerold Jung, Marlies Rathjens
Musik: Kristian Schultze
Produktionsleitung: Klaus Keil
Produktion: Cinenova
Herstellungsleitung: Hans Fries
Verleih: Cinema International Corporation (CIC)
Original Kino-Aushangfotos
Nachfolgend drei original Kino-Aushangfotos zum Spielfilm Hau drauf, Kleiner!:
Die deutsche Detektiv- und Bundeswehr-Komödie Hau drauf, Kleiner! soll 2023 als Stream und Video-DVD mit dem originalen Kino-Trailer erscheinen.
Cineastische Bewertung & Pressestimmen
Ponkie, seinerzeit legendäre Kritikerin der Münchner Abendzeitung (AZ), beschrieb am 9. Februar 1974 treffend ihre Eindrücke über die Detektiv- und Bundeswehr-Komödie Hau drauf, Kleiner!:
„May Spils und Werner Enke, der dösende Bastel-Chaot und seine wache Antreiberin, haben ein Monopol im deutschen Lustspielfilm: Außer ihnen gibt es nämlich weit und breit nichts. Aber nicht nur deshalb ist auch ihr dritter Film wieder ein Treffer. […]
Es zeigt sich, dass diese Art von individuellem Skurrilfilm eine Gattung für sich ist: Enkes komische Wortschrubbelbürste, variabel je nach fortgeschrittenem Lebensalter.
Enkes Panik ist die schreckliche Zeit, die ihn im Sauseschritt ereilt: Schon wähnt er sich als Tattergreis und Frührentner ohne Rente, umstellt von lauter bösen Buben.
Wenn man dann noch den Horror dazurechnet, dass ja jeder seine Erwartungen an Enke, den Berufsspinner, stellt, dass er also immer von neuem beweisen muss, dass er noch in alter Qualität zu spinnen imstande ist, dann hat er schon ein Hundeleben so von Film zu Film.
Doch noch hat ihn der Leistungsdruck nicht erschlagen. Als Querdenker und arbeitsscheuer Heimgarten-Diogenes, als Bundeswehrschwänzer und vor bösen Buben flüchtender Flatterbold pflügt er sich durch seinen ‚philosophischen Kack‘, nährt sich ‚abgelumpt und ausgelabert‘ von Schnorrertricks und Haarwuchsreklame.
Wie gut er sein kann, zeigt vor allem eine TV-Szene, in der er als Reporter einen Friseur interviewt: Im Haarspalter-Nonsens ist er unschlagbar. Der Film wirkt wie ein Gagskizzenbuch: Grübelklamotte mit Sprach-Kack. […] Hübsch draufgehauen, Kleiner !“
Die KÖLNER RUNDSCHAU schrieb im Februar 1974:
„Nach Zur Sache Schätzchen und Nicht fummeln Liebling! hat das Team May Spils/Werner Enke eine ganze Karteisammlung skurriler Gags und verrückter Blödeleien auf die Leinwand losgelassen. Ein Film für junge Leute und für solche, die was gegen das Establishment haben.“
Und die BERLINER ZEITUNG resümierte im Februar 1974:
„Nach Zur Sache Schätzchen und Nicht fummeln Liebling heißt es jetzt Hau drauf, Kleiner. May Spils und Werner Enke, das unzertrennliche Filmgespann aus München, hat nach drei Jahren wieder ein Faß aufgemacht und läßt neue Sprüche los.“