Vorwort
Ich kenne Werner Enke und May Spils seit meiner Kindheit und das kam so: Mein Vater, Hans Fries, war Herstellungsleiter von drei Spielfilmen der beiden Filmemacher:
Und so traf ich auf May Spils und Werner Enke bei Produktionsbesprechungen 1977/1978 in der Wohnung meiner Eltern in München.
Oder ich begegnete den beiden an sommerlichen Wochenenden in einem Münchner Biergarten, wenn sie meine Eltern dort trafen und mein Bruder und ich mit dabei waren.
Hans Fries als Schauspieler in Spils/ Enke-Filmen
Mein Vater war nicht nur Herstellungsleiter in den drei Filmen von Spils/Enke: Sie besetzten ihn auch als autoritären Rollentyp, der im anarchistischen Universum der Filme die Ordnung repräsentiert:
So spielt er bei Nicht fummeln Liebling! 1970 den militärisch-drangvollen Polizeiausbilder Müller, der eine Gruppe von Nachwuchs-Polizisten trainiert – darunter auch Charly alias Werner Enke.
Groteskes Ziel des im wirklichen Leben nur schwer vorstellbaren Trainings:
Optimierung der Schlagkraft mit dem Gummiknüppel für den späteren Polizeieinsatz an einem zum Schlag-Kopf umgebauten „Hau den Lukas“ vom Münchner Oktoberfest.
Bei Hau drauf, Kleiner! ist mein Vater 1974 als Kommandant (Major) in einer Münchner Bundeswehr-Kaserne erneut lautstarker Gegenspieler von Werner Enke.
Nachdem die Feldjäger den waffen- und kriegsmüden Fahnenflüchtigen Charly (Werner Enke) wieder aufgegriffen und zurück in die Kaserne verfrachtet haben, wird er dort zur Strafe vom Bundeswehr-Kommandanten zum Boden-Schrubben in der Kaserne verdonnert.
Und schließlich bei Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt … spielt er 1978 den Leiter vom Finanzamt München, in das Charly alias Werner Enke zusammen mit dem ausgebufften Schrotthändler Schwarzenbeck alias Benno Hoffmann einbricht.
Ziel dieser Aktion, die im wirklichen Leben schwer vorstellbar ist: Vernichtung der Finanzamtakte von Schwarzenbeck. Doch es wird alles ganz anders kommen und gar nicht böööse enden …
Hommage an Filmphotograf Mike Gallus
Filmphotograf Mike Gallus, Absolvent der Filmhochschule München (HFF), war ein enger Freund meiner Familie.
Er und mein Vater haben sich im Sommer 1978 bei den Dreharbeiten in München für Wehe, wenn Schwarzenbeck … kennengelernt.
Mike war dort in den Sommer-Monaten 1978 zeitweise als Tonmann engagiert für Szenen in der Villa von Schrotthändler Schwarzenbeck (Benno Hoffmann) in München-Schwabing.
Wie es dazu kam und was er bei den Dreharbeiten für Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt … alles erlebt hat, hat Mike wie folgt schmunzelnd beschrieben:
» Erinnerungen an Dreharbeiten mit May Spils, Werner Enke, Hans Fries
Nach dem Schwarzenbeck-Film arbeitete Mike dann mit meinem Vater bei den Wochenendgeschichten des ZDF im Sommer 1979 zusammen und das kam so:
» Erinnerungen an die Dreharbeiten für die ZDF-Wochenendgeschichten
Auch in den Folgejahren riss der Kontakt nie ab und im Spät-Frühling 1998 war Mike als Filmarchitekt, Ausstatter und Filmphotograf für die Filmproduktion meinen Eltern zuständig:
» Industriefilm und Werbefilm “Lennio Förstersteine”
Die Filmografie und Vita von Filmphotograf Mike Gallus ist auf folgender Webseite aufrufbar:
» Vita und Filmografie von Mike Gallus
2014 kreuzten sich zufällig wieder die Wege von Mike, May und Werner und es entwickelte sich eine herzliche Freundschaft der Filmschaffenden.
Zusammen mit Werner erstellte Mike 2015 dann den Video-Clip zum Lied Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort für die Band Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen.
Darin enthalten sind Ausschnitte aus dem damals noch nicht digital restaurierten Film Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt …:
» Video-Clip Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort bei Youtube
Außerdem animierte Mike zusammen mit Werner 2015 das Daumenkino Die Verfolgung aus der 68er- und Polizei-Filmkomödie Zur Sache Schätzchen als lustigen Video-Film mit Ton-Sequenzen: