Das Portrait

Inhalt

  1. Filmdaten und Filmtitel
  2. Kurzfilm-Preis
  3. Handlung mit Fotos
  4. Besetzung (Schauspieler, Sprecher)
  5. Stab (Filmcrew)
  6. Entstehung und Bedeutung des Films
  7. Bezugsquelle

Filmdaten und Filmtitel

Dreharbeiten: 1966

Drehort: München

Premiere: 11. Oktober 1966, Internationales Filmfestival (IFF) Mannheim

Film-Länge: 10 Minuten

Filmgenre: Filmkomödie

Filmstil: » Neue Münchner Gruppe

Filmverleih: Constantin

Titelbild "Das Portrait"
2. Titel "Ein Film von May Spils"

Kurzfilm-Preis

Der Farbfilm erhielt beim Internationalen Filmfestival (kurz: IFF) in Mannheim vom 10. bis 15. Oktober 1966 einen Preis (Diplom der Internationalen Jury).

Das Filmfestival wurde 1952 mit dem Ziel gegründet, jungen talentierten Filmemachern eine Plattform zu bieten, um ihr Erstlingswerk (und Zweitlingswerk) zu präsentieren.

Seit 1994 nennt sich das Filmfest „Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg“ (kurz: IFFMH).

Handlung mit Fotos

Eine junge Künstlerin (May Spils), die eigentlich in Wahrheit Malerin werden will, möchte ein schönes Selbstportrait von sich malen.

Doch der künstlerische Schöpfungsakt scheitert nach einigen Bemühungen und sie schafft es nicht.

Nach allerlei kunstgeschichtlicher Instruktionen aus dem Off und Gedanken über Mona Lisa bis Brigitte Bardot klebt die junge Künstlerin schließlich ein Foto von sich auf die Leinwand.

Sie signiert das Kunstwerk mit ihrem Vornamen May und der Jahreszahl 66.

Im Film-Verlauf wird ihr kreativer Schaffensakt zwei mal von einem jungen Mann (Werner Enke) gestört, der sie erst heimlich durchs Fenster mit einem Fernrohr beobachtet und schließlich an ihrer Wohnungstür klingelt.

Am Schluß des Filmes liegt der junge Mann schlafend auf ihrem Sofa und die junge Künstlerin stellt ihn als ihren Freund Daniel vor, der, wie sie sagt, nicht mag, wenn sie malt.

May beim Lesen auf dem Bauch liegend mit Brille und einen Apfel essend
May liest Kunstbücher am Boden sitzend umgeben von Farbtöpfen und Pinseln
May misst ihre Kopfhöhe mit einem Zirkel
May misst ihre Kopfhöhe mit den Händen
Portraitbild von May mit schwarzem Hut
Portrait-Aufnahme von May Spils einen Kussmund machend
May posiert
Werner Enke mit Fernrohr auf einem Kirchendach
May schaut von ihrer Wohnung aus und Werner vom Treppenhaus durchs Schlüsselloch der Wohnungstür
May hält ihr Foto auf das Gemälde
May signiert das Gemälde mit einem Filzstift
Werner schläft mit Sonnenbrille und Kinderpuppe im Bett

Besetzung (Schauspieler , Sprecher)

Junge Künstlerin: May Spils

Ihr Freund Daniel: Werner Enke

Sprecher aus dem Off: Henry van Lyck

Stab (Filmcrew)

Regie: May Spils

Drehbuch: May Spils

Kamera: Gerhard Fromm, Peter Rohe

Animation: Peter Rosenwanger

Schnitt: Jutta Brandstaedter

Produktion: May Spils

Verleih: Constantin Filmverleih

Standfoto von Dreharbeiten zum Kurzfilm "Das Portrait" mit May Spils posierend mit schwarzen Stiefeln und Minirock neben einem antik gerahmten Spiegel auf einer Staffelei
Standfoto von Dreharbeiten zu „Das Portrait“

Entstehung und Bedeutung des Films

May Spils fuhr 1965 zum Kurzfilmfestival nach Oberhausen (Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen), schaute sich dort von morgens bis abends alle Kurzfilme an und resümierte nach einer Woche: „Was die Jungs da machen, das kann ich auch“.

Sie belieh den von ihrem Großvater geerbten Bauernhof bei Bremen und schrieb das Drehbuch für Das Portrait mit sich selbst in der Hauptrolle.

Dann drehte sie ihren ersten Kurzfilm als erste weibliche Filmschaffende und Regisseurin in der alten Bundesrepublik Deutschland.

Der Farbfilm mit für seinerzeitige Verhältnisse experimentierfreudigen Kamera-Einstellungen und schnellen Schnitten war 1966 ein großer Erfolg beim Internationalen Filmfestival (IFF) in Mannheim.

Er wurde international in Deutschen Botschaften gerne von Politikern vorgeführt – als Zeichen dafür, dass aus Deutschland nicht nur eine „Miss World“ kommen kann, sondern es auch junge Frauen gibt, die künstlerische Dinge verwirklichen.

May Spils konnte ihren ersten Kurzfilm an Constantin Filmverleih verkaufen und bekam so das Budget (10.000 D-Mark) und den Mut für ihren zweiten Kurzfilm » Manöver.

Das Portrait lief seinerzeit erfolgreich als Vorfilm in westdeutschen Kinos und wird bis heute in Filmmuseen und auf Filmfestivals gezeigt.

Bezugsquelle

Der Kurzfilm Das Portrait befindet sich als Bonus-Material auf der 2013 digital restaurierten DVD und Blu-ray von » Zur Sache Schätzchen.